Hochwertiges Biofleisch wird seit kurzem in Waren zerlegt

28. April 2023

Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit ist in Waren ein neuer Produktionsbetrieb entstanden – an einem alten Werksstandort. Nach der Schließung von Friedrichs Feinkost in der Ernst-Alban-Straße vor gut einem Jahr (WsM berichtete), hat dort jetzt die Mecklenburger Biofleischveredlungs GmbH ihren Sitz. Mit zunächst 25 Mitarbeitern, doch es sollen mehr werden. Denn Bio boomt, und Zerlegungsbetriebe gibt es nur wenige. Gesellschafter des Unternehmens sind die Biopark Malchin GmbH und die Biomanufaktur Havelland. Bevor es in der Warener Weststadt richtig losgehen konnte, hat das junge Unternehmen kräftig investiert. Rund 5,5 Millionen Euro, wie Geschäftsführer Daniel Ahrens im Gespräch mit „Wir sind Müritzer“ berichtet.

„Wir haben uns ganz bewusst für diesen Standort entschieden. Zwar waren auch hier hohe Investitionen notwendig, doch ein Neubau an einem anderen Standort hätte wohl mindestens das Vierfache gekostet“, sagt Daniel Ahrens. Der gebürtige Niedersachse ist vom Fach und vor vier Jahren mit Familie nach Waren gezogen. Ein Schritt, den er nicht bereut hat. Er fühlt sich wohl an der Müritz und ist auch ein bisschen stolz auf das, was die Biofleischveredlungs GmbH innerhalb kürzester Zeit aufgebaut hat.

Die beiden Gesellschafter des Unternehmens sind bereits seit längerem etabliert auf dem Markt. Was fehlte, war ein Betrieb, der auf die Zerlegung spezialisiert ist. „Die Biopark Malchin GmbH liefert uns die Tiere, die von etwa 500 Landwirten Deutschlands kommen. In Waren wird das Fleisch – Rind, Schwein, Kalb und Lamm –  fachmännisch zerlegt und auch vakuumiert“, erklärt Daniel Ahrens. Seine Mitarbeiter sind nicht alle vom Fach, auch Quereinsteiger haben in dem neuen Unternehmen eine Chance. So arbeiten beispielsweise Köche oder auch Fleischverkäufer in den modern ausgestatteten Produktionshallen in der Ernst-Alban-Straße. Auch ehemalige Mitarbeiter von Friedrichs gehören zum Team.

Das zerlegte Fleisch, vor allem das vakuumierte, geht später in Supermärkte, denn immer mehr Läden schaffen ihre Fleischtresen ab – auch, weil das Personal fehlt. Und so bekommen die Kunden in den Märkten Steak, Bratwurst und Co. in portionierten Paketen mit Biofleisch – zerlegt in Waren an der Müritz. Zu den Kunden des neuen Unternehmens gehören aber auch Groß-Abnehmer wie Gastronomen. „An Schlachtbetrieben gab es in der Region keinen Mangel, wohl aber an Zerlegungs-Unternehmen. Da sind wir mit unserer Firma in eine Lücke gestoßen“, so der junge Geschäftsführer, der sich über weitere Bewerbungen freuen würde.

Bis die ersten Bio-Tiere in Waren zerlegt werden konnten, waren aber einige Investitionen nötig. Rund 5,5 Millionen Euro sind geflossen, einen kleinen Teil gab’s als Förderung vom Land Mecklenburg-Vorpommern. Mit dem Beginn der Produktion in Waren vor einigen Wochen soll aber noch nicht Schluss sein. Erweiterungen stehen bereits in den Plänen, auch ein Werkverkauf ist angedacht.

Am Standort der heutigen Biofleischveredlungs GmbH hatte Friedrichs – zuvor Neptun Feinost – viele Jahre seinen Sitz. Das Unternehmen verlagerte die Produktion allerdings nach Polen und schloss die Türen der Fischverarbeitung in Waren vor mehr als einem Jahr – trotz massiver Kritik auch aus der Landesregierung. Schließlich hatten die Hamburger für den Ausbau ihrer Produktionsstätte in Waren ordentlich Fördermittel kassiert.

Das ist Vergangenheit, der Standort hat mit der Mecklenburger Biofleischveredlungs GmbH wieder eine Zukunft.

Wer dort gerne arbeiten möchte:

Mecklenburger Biofleischveredlungs GmbH
Ernst-Alban-Strße 13
17192 Waren (Müritz)

Tel. 03991 1489969

Mail: info@mecklenburger-biofleischveredlung.de


5 Antworten zu “Hochwertiges Biofleisch wird seit kurzem in Waren zerlegt”

  1. Warener Oldie sagt:

    Gibt es dort auch einen Werksverkauf oder werden die zubereiteten Fleischpakete ausschließlich über die Supermärkte angeboten ?

  2. Carolin sagt:

    Werden die Tiere lebendig aus ganz Deutschland nach Waren transportiert?

  3. Thomas sagt:

    Verstehe aber die geringe Öffentlichkeitsarbeit nicht.

    So wie ich es verstehe:

    Irgendwo in Deutschland werden die Tiere aufgezogen und dann irgendwo in Deutschland geschlachtet.
    Die „Biopark Malchin GmbH“ kauft diese geschlachteten Tiere und lässt sie nach Waren fahren um sie hier zu zerlegen und abzupacken und von hier gehen diese Fleischteile an die Supermärkte, Gastronomen und andere Verbraucher.

    Ist jetzt ja nichts schlimmes dran (sind ja tote Tiere, die gefahren werden) und wahrscheinlich fahren eher die LKW aus M-V, Brandenburg und Schleswig-Holstein nach Waren und weniger aus Südbayern oder dem Saarland nach Waren.

    Klar, dort wird bestimmt kein super Stundenlohn gezahlt, aber immerhin wieder ein neuer Arbeitgeber und sogar in der selben Branche wie der letzte am Standort.

    Das ist doch eigentlich eine super Erfolgsmeldung für Waren und auch für den Betrieb „Mecklenburger Biofleischveredlungs GmbH“
    Da hätte man ruhig ein bisschen Werbung machen können.